März

KLEIN - EYOLF


Weil er als Säugling vom Tisch gefallen ist, läuft der kleine Eyolf (Marco Stocker) mit einem verkrüppelten Bein herum. Seit dem Unfall haben sich seine Eltern, Rita und Alfred Allmers (Amarilla Ferenczy und Michael Walde- Berger), auseinander gelebt. Alfred hat sich in wissenschaftliche Arbeiten zurückgezogen. Rita fühlt sich von ihm abgewiesen und das umso mehr, als Alfred plötzlich beschließt, zwar die Arbeit aufzugeben, seine Kraft und Zeit aber stattdessen einzig und allein dem inzwischen neunjährigen Sohn zu widmen. Hinzu kommt noch Alfreds Schwester Asta (Nevena Lukic), seine eigentliche Liebe. Eines Tages erscheint eine Frau, die "Rattenfrau" (Susanne Schartner) und bietet den Allmers ihre Dienste an: Sie will die Ratten des Hauses ins Wasser locken. Fasziniert von der geheimnisvollen Frau, folgt ihr Klein- Eyolf zum Wasser und ertrinkt. Mit dem Tod des Jungen kehrt auch die Vergangenheit zurück, brechen wechselseitige Vorwürfe, Gefühle von Eifersucht und Schuld wieder in das Leben der Allmers ein. Jeder verfällt einem ausufernden Egoismus. Rita, Alfred, Asta und auch der Ingenieur Borgheim (Lucas Zolgar), der wiederum in Asta verliebt ist, was bis zum Schluss unerwidert bleibt.

Es wurde 1894 geschrieben und in London uraufgeführt. 1982 wurde es mit Anthony Hopkins und Diana Rigg in den Hauptrollen verfilmt.

 

 

HENRIK IBSEN wurde 1828 in Skien (Norwegen) geboren. Apothekerausbildung, Aufnahme eines Medizinstudiums. 1851 Anstellung als Bühnendichter und Theaterleiter in Bergen. Ibsen gilt als Mitbegründer einer modernen Schauspielkunst, sowie als Kämpfer gegen die bürgerliche Moral. Er wird in Skandinavien und Deutschland zum Wegbereiter des Naturalismus. Wichtige Werke u.a.: "Peer Gynt" (1867), "Nora oder Ein Puppenheim" (1879), "Die Wildente" (1884), "Hedda Gabler" (1890).

 

PRESSE

KRONE TIROL
(25. März 2017)

 

Im Theater ANTLANTIS in Hall feierte nun eine wahre Rarität, nämlich das Stück "Klein- Eyolf" von Henrik Ibsen, Premiere. Unter der Regie von Klaus Rohrmoser legten die sechs Darsteller eine bravouröse Leistung auf die Bühne. Das Stück handelt von ausuferndem Egoismus, der heute etwas wertfreier als Individualismus bezeichnet wird und die daraus resultierende emotionale und soziale Vereinsamung.

Das Stück ist keine leichte Kost, doch das Ensemble fesselt den Zuschauer von Anfang an und nimmt ihn mit auf die düstere Reise in die Abgründe der menschlichen Seele. Großes Theater in einem kleinen Rahmen. 

 

 

BEZIRKSBLATT INNSBRUCK - HALL  (28. März 2017)

 

HOFFNUNG UND SCHEITERN

 

Berührende Aufführung von "Klein-Eyolf" im Theater Atlantis im Haller TPZ

 

.... in drei Szenen entwickeln sich die Stationen des Scheiterns, die als Strafe für sündhaftes Versagen der Eltern in die Resignation mündet und zur Flucht in die alten Bindungen führt.

 

Amarilla Ferenczy als Rita und Michael Walde-Berger als Alfred agieren auf Augenhöhe. Sie als lähmende, keine Veränderung duldende Gattin, er als ideenreicher Mann und leidenschaftlicher Vater. Nevena Lukic kann die Figur der Asta glaubwürdig umsetzen, Lucas Zolgar ist der hartnäckig werbende Ingenieur Borgheim, Marco Stocker überrascht mit Authentizität und coolness als behinderter Klein - Eyolf. Susanne Schartner gelingt eine bemerkenswert starke Umsetzung der Figur der zerlumpten Verführerin Rattenfrau.

 

Ein vielschichtiges Stück, das durch die vielen Zwischentöne bei gleichzeitigem klaren Naturalismus in der Tradition des seinerzeit modernen nordischen Theaters gesellschaftskritisch wirken will.

 

Eine erstaunlich qualitätsvolle Produktion, die ein volles Haus verdient. (Peter Teyml)

 



DU TROPFES TIER ... 100 JAHRE DADA

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